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ESN-Arbeitsgruppe für Altern und Pflege

Die dritte Sitzung der ESN-Arbeitsgruppe für Altern und Pflege fand am 8. und 9. September in Sevilla (Spanien) statt und wurde vom Regionalministerium für Chancengleichheit und Sozialwohlfahrt der Regionalregierung von Andalusien – einer ESN-Mitgliedsorganisation – veranstaltet. Während der beiden Tage diskutierten die Teilnehmer aus acht Ländern (Österreich, Belgien, Island, Deutschland, Lettland, Spanien, Schweden und Großbritannien) die europäischen und nationalen Politiken und Praktiken zur Unterstützung der Autonomie und Förderung der Teilhabe von älteren Menschen.

Europäische Initiativen für aktives Altern

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation ermöglicht aktives Altern dem Menschen die Verwirklichung seines Potenzials für körperliches, soziales und mentales Wohlergehen während seines gesamten Lebenszyklus. Hierbei spielt das kommunale öffentliche Sozialwesen eine zentrale Rolle, da es Maßnahmen für aktives Altern zur Unterstützung von älteren, bereits pflegebedürftigen Menschen umsetzt, um ihnen eine soziale Eingliederung und ein hochwertiges Leben zu ermöglichen.
Die Teilnehmer erörterten die regionale und kommunale Nutzung des Indexes für aktives Altern, eines Instruments zur Messung des Umfangs, in dem ältere Menschen im Berufsleben, bei der Teilnahme am Gesellschafts- und Kulturleben und beim selbstbestimmten Leben ihr volles Potenzial verwirklichen können. Ebenso erfuhren sie von zwei europäischen Initiativen: AFE INNOVNET, einem Projekt zur Entwicklung von altersfreundlichen Umgebungen, und ICT-AGE, einem Forschungsprojekt zur Förderung des Einsatzes von technologiegestützten Lösungen, die älteren Menschen ein Weiterleben zu Hause ermöglichen.

Nationale und regionale Rahmen für integrierte Pflege

In den meisten Ländern gibt es auf nationaler, regionaler oder kommunaler Ebene Richtlinien zur Förderung von Initiativen, die die Notwendigkeit einer langfristigen Heimeinweisung hinauszögern und eine aktive Einbeziehung älterer Menschen unterstützen.
So dient zum Beispiel das andalusische Weißbuch für aktives Altern der Förderung von Einbeziehung, gesundem Leben, Sicherheit und lebenslangem Lernen. In der gesamten Region wurden 168 „Zentren für aktive Beteiligung“ eingerichtet, die mehr als 600.000 Menschen offenstehen. Wir besuchten eines dieser Zentren in Sevilla und erfuhren von den sozialen, kulturellen, Freizeit- und Sportaktivitäten, den Programmen zur Gesundheitsförderung, den Selbsthilfeaktivitäten, den Beratungs- und Vertretungsdiensten und den Freiwilligenprogrammen.

Analyse der Praktiken des aktiven Alterns

Die Analyse der (von den Mitgliedern der Arbeitsgruppe vorgestellten) Praxisbeispiele machte deutlich, dass das öffentliche kommunale Sozialwesen eine wesentliche Rolle bei der Gestaltung von Gemeinschaften spielt, die auf die Bedürfnisse einer alternden Bevölkerung eingehen. Wir betrachteten Praktiken in den Bereichen Freiwilligenarbeit, Pflege von Menschen mit Demenz, Bürgerberatungsstellen, Prävention und Rehabilitation.
Während der Sitzung betonten die Teilnehmer, dass Kommunalbehörden die Schaffung von inklusiven Gemeinschaften für alle fördern, indem sie Bürger und verschiedene Organisationen in der Gemeinde identifizieren und einbeziehen. Hier ruht ein erhebliches Potenzial, das sich nutzbar machen lässt, wenn ältere Menschen in den Entscheidungsprozess und die Umsetzung von Dienstleistungen einbezogen werden. Um diesen fördernden und aktivierenden Ansatz zu verwirklichen, untersuchten wir, wie Sozialamtsleiter Schulungen zur Steuerung der Veränderungen unter Fachkräften durchführen. Ebenso zeigte sich bei unserer Analyse, dass ein präventiver Ansatz von zentraler Bedeutung ist. Viele Teilnehmer merkten jedoch an, dass sie bei der Beurteilung der Auswirkungen ihrer Präventionsprogramme Schwierigkeiten haben, obwohl ihnen die Informationen über diese Auswirkungen dabei helfen würden, Politiker von Investitionen in solche Maßnahmen zu überzeugen.

Ressourcen

  • Ein Bericht über die politische Analyse dieser Sitzung kommt in Kürze heraus; sämtliche Praktiken werden in unserer Praxisbibliothek veröffentlicht.
  • Sämtliche dieser Ressourcen können von ESN-Mitgliedern im Mitgliederbereich genutzt werden.