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Aktuelle Probleme bei der Verwaltung und dem Management von öffentlichen sozialen Diensten in Europa

Dieser Artikel ist der zweite Beitrag in der neuen Reihe des Europäischen Sozialen Netzwerks (ESN) über aktuelle Probleme von Sozialamtsleitern in Europa. Im Mittelpunkt des Beitrags „Innovation, Forschung und evidenzbasierte Praxis“ steht das Potenzial von Bewertungsmethoden zur Entwicklung einer Evidenzbasis für Politiker und Direktoren öffentlicher Träger sowie zur Verbesserung der Wirkung und Kosteneffizienz von sozialen und verwandten Dienstleistungen. Ebenso wird versucht, eine Verknüpfung zur europäischen Agenda der sozialen Innovation und zur Umsetzung der Strategie „Europa 2020“ herzustellen.

Bei der Modernisierung von sozialen Diensten wird hinsichtlich der Entscheidungen, der Beauftragung und Umsetzung von Dienstleistungen sowie der Bewertungen und Audits zunehmend auf eine Evidenzbasis Wert gelegt. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es wichtig, öffentliche Gelder effizient auszugeben; ungeachtet der politischen Prioritäten und Forderungen haben Entscheidungen auf der Grundlage von Informationen und Evidenz neue Bedeutung gewonnen. Auch auf EU-Ebene beteiligt sich die Europäische Kommission zunehmend an der Unterstützung von Forschung und Innovation auf der Grundlage von evidenzbasierter Wissensweitergabe.

In diesem Artikel werden die Herausforderungen und Chancen für evidenzbasierte Praxis unter Berücksichtigung der Beiträge von Wissenschaftlern und Sozialamtsleitern untersucht. Die Evidenz der Forschung ist für die Sozialarbeit unverzichtbar, doch an der Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis zeigen sich Hindernisse:

  • Wie lassen sich die Forschungsmethoden aus anderen Sektoren (z. B. dem Gesundheitswesen) zur Bewertung von Sozialpolitik nutzen?
  • Wie lassen sich Forschung und Evidenz in einem lokalen Kontext in die Praxis umsetzen?
  • Wie lassen sich die Forschungsergebnisse Politikern, Fachkräften und anderen Beteiligten vermitteln?

Im Hinblick auf die Zukunft enthält der ESN-Beitrag eine Empfehlung an Sozialamtsleiter zur Erörterung der zentralen Fragen im Zusammenhang mit der Entwicklung und Nutzung von Wissen, das für wirksame Maßnahmen erforderlich sein könnte. Hierzu gehören unter anderem: das Wissen, welche Politiken, Strategien oder Maßnahmen zu den gewünschten Ergebnissen führen; die Verbesserung von Daten über die Bedürfnisse der Bevölkerung vor Ort; das Verständnis für eine effektive Umsetzung von Programmen und die Förderung von Engagement. Falls Sie sich an einem Gespräch zu diesem Thema beteiligen möchten, wenden Sie sich bitte an Alfonso Lara Montero, Policy Director von ESN.

Die Berichtsreihe „Aktuelle Probleme bei der Verwaltung öffentlicher Sozialleistungen in Europa“ baut auf der Arbeit der ESN-Arbeitsgruppe zum Thema „Führung, Leistung und Innovation“ auf; beschrieben werden vier zentrale Herausforderungen für Sozialamtsleiter und führende Fachkräfte in ganz Europa: Reaktion auf Wirtschaftskrise und Sparmaßnahmen; Innovation, Forschung und evidenzbasierte Praxis; Zusammenarbeit mit Bildung, Gesundheit und Arbeit: die gemeinsamen Ziele erkennen; Führung und Leitung im Sozialwesen.