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ESN-Bericht


Das Europäische Soziale Netzwerk (ESN) veröffentlicht einen neuen Bericht (english) zur Frage, wie Träger sozialer Arbeit in Europa Menschen mit Behinderungen dabei unterstützen können, selbstbestimmt Leistungen nach ihren Wünschen zu wählen. Mit dem Bericht möchten wir unsere Arbeit im Bereich Unterstützung von Menschen mit Behinderungen weiterführen, sowie an die Diskussionen auf unserem Frühjahrsseminar 2013 in Helsinki „Choice and control for service users“ (Finnland) anknüpfen.


Im Mittelpunkt des Berichts stehen die Erfahrungen von ESN-Mitgliedern, die verdeutlichen, dass eine aktive Einbeziehung der Betroffenen in die Auswahl ihrer sozialen Dienste sowohl deren Lebensqualität als auch die Qualität der geleisteten Dienste verbessert. Vorgestellt werden Definitionen von zentralen Konzepten zur Unterstützung des Ansatzes von selbstbestimmtem Leben; ebenso wird untersucht, wie selbstbestimmtes Leben in sechs europäischen Staaten – Österreich, Estland, Rumänien, Schweden, Spanien und Großbritannien – gesetzlich gefördert wird, damit Leser aus anderen europäischen Ländern Ähnlichkeiten und Unterschiede mit ihren eigenen Politiken für Menschen mit Behinderungen feststellen können. Darüber hinaus soll der Bericht einen Einblick in die Herausforderungen und Chancen für das öffentliche Sozialwesen bieten, was die Förderung und Umsetzung eines Ansatzes für selbstbestimmtes Leben bei der täglichen Arbeit mit behinderten Menschen anbelangt.


Der Bericht verdeutlicht, dass es noch viel zu tun gibt, bis alle Menschen mit Behinderungen Wunsch- und Wahlrecht erhalten und ein selbstbestimmtes Leben führen können. Die Vereinten Nationen und die Europäische Union befürworten einen Ansatz für selbstbestimmtes Leben; in zahlreichen Staaten wurden entsprechende Gesetze verabschiedet, und dank einer progressiven Praxis und Interessenvertretung ist das Wunsch- und Wahlrecht für viele behinderte Menschen heute eine Realität. Dennoch besteht weiterhin eine Lücke zwischen den hohen Ansprüchen des Gesetzgebers und ihrer Finanzierung und Umsetzung.


Mit diesem ESN-Bericht wird für die ESN-Mitglieder ein Prozess des gegenseitigen Lernens ins Leben gerufen, bei dem behinderte Menschen, nationale Behörden und soziale Träger sich gemeinsam dafür einsetzen, dass das ESN einen Beitrag zur Verwirklichung von selbstbestimmtem Leben für alle leistet.